Review: Die Rebellion der Maddie Freeman von Katie Kacvinsky

Freitag, 16. August 2013

Die Rebellion der Maddie Freeman von Katie Kacvinsky
Original titel:
Awaken
Verlag: Boje
Seiten: 367 Seiten (Hardcover)
Buchreihe: Ja, 1 von (?)
Erscheinungsdatum: 22 Juli 2011


   Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen – das alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin - für den nur das wahre Leben offline zählt.
   Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben – und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur. Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen? (goodreads)


   "Man kann Menschen nicht davon abhalten menschlich zu sein. Wir sind kreativ und sozial. Menschen sind wie Wasser, wen du versuchst sie zu kontrollieren, werden sie einen Weg finden frei zu kommen.“
   [Zitat wie immer aus dem Englischen übersetzt]


   Wo soll ich bloß anfangen? Vielleicht ganz am Anfang.
   Ich liebe dieses Buch wie kein anderes, es hat mir die Augen geöffnet und meine liebe für die dystopischen Welten entflammt. Eines Tages lief ich mit einer Freundin durch die Bücherei meines Vertrauens und sah dieses pinke Cover und fühlte mich sofort dazu hingezogen (nein ich bin keine pink liebende Barbie, ich finde Neon pink nur irgendwie interessant...). Ich las den Text hinten auf dem Buch aber als ich den Preis sah legte ich es doch weg. Doch etwas hatte meine Neugier geweckt den nur wenig später ging ich zurück in diese Bücherei und kaufte es doch. Ich kann mich nicht mehr recht daran erinnern wie lange ich dafür gebraucht habe es zu Ende zu lesen aber ich weiß das es nicht so lange war. Sofort nachdem ich damit fertig war und von dem was ich gelesen hatte einfach nur erstaunt und verblüfft war, denn zuvor hatte ich noch nie so ein Buch gelesen, fing ich an über das was ich darin las nachzudenken und so ziemlich jeden in meiner Umgebung damit zu zu texten. Ich schrieb sogar mal in der schule einen Aufsatz darüber, jap so bin ich nun mal.
   In Grunde genommen behandelt Die Rebellion der Maddie Freeman den zentralen Konflikt zwischen der digitalen und realen Welt, dessen das jeder in Maddies Welt alles (und ich meine alles) nur noch digital macht, egal ob schule, Freunde oder Spaziergänge, keiner geht mehr nach draußen und trifft sich mit Freunden. Da sag mal eine unsere derzeitige Generation sei internetsüchtig..

   „Kein Computerprogramm kann vermitteln, was es heißt, etwas mit eigenen Sinnen zu erfahren. […] Man ist nur ein Zuschauer. Die Leute sitzen auf der Tribüne und schauen ihrem eigenen Leben zu, anstatt wirklich zu leben.“

   Jedenfalls fand ich diese Idee dessen dass das leben nur noch digital verläuft sehr interessant und auch wirklich der Realität nah, ich meine wir verbringen ungeheuer viel Zeit vor unseren PCs und Laptops, Tablets und Smartphones oder auch unseren smartTV's (mal ehrlich wer braucht so was?) wodurch Menschen anfangen sich mehr und mehr zurück zu ziehen und bevorzugen sich vor ihren anonymen Persönlichkeiten online zu verstecken anstatt Menschen in der realen Welt kennen zu lernen und einfach mal ein wenig Zeit draußen zu verbringen.
   In Die Rebellion der Maddie Freemen geht es eben genau um das: um Maddie die in dieser Digital Welt lebt aber dank Justin die reale Welt kennenlernt und anfängt nach und nach zu erkennen wie viel besser das reale Leben ist, und hinter welchen lügen sich die Regierung versteckt um die Menschen im Glauben zu lassen das es viel sicherer und besser ist nur digital zu agieren.
   Nachdem ich mit dem Buch fertig war hab ich mich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt, besonders weil ich das Konzept der „Digital School“ in die Maddie und alle anderen Kinder und Studenten gehen, sehr interessant fand, besonders da es heut zu tage ja auch schon verschiedene Ideen dazu gibt wie man den Unterricht auch z.B. von zu Hause aus mitverfolgen könnte wenn man krank zu Hause im Bett liegt. Ich fing an mich zu fragen ob es wohl irgendwann möglich wäre des es solch ein Schulsystem wirklich geben würde und ob die Menschen es einfach so übernehmen würden, ich meine Menschen sind schon ziemlich faule Wesen und ich meine welcher Schüler würde sich nicht wünschen von zu Hause aus „zur Schule zu gehen“ und nicht um 8 Uhr aufstehen zu müssen.
   Die Welt die Katie Kacvinsky in Die Rebellion der Maddie Freeman erschaffen hat ist sehr detailliert und ausgearbeitet und daher kann man so ziemlich alles nachvollziehen und verstehen warum die Charaktere sich so benehmen wie sie es tun. Dadurch das diese von ihr erschaffene Welt gerade so real zu sein scheint ist es, meiner Meinung nach, sogar noch mehr schockierend zu lesen wie es dazu kam das die Digital School Endstand und die Menschen in der digitalen Welt untertauchten und alles darauf angepasst wurde damit sie nicht nach draußen gehen müssen.


   „Online kommt es mir manchmal so vor, als wären wir gar keine echten Personen mehr, eher Charaktere in einem Buch oder Film. […] Als würden wir die ganze Zeit in einer Realityshow leben. Wenn uns eine Szene nicht gefällt, ändern oder löschen wir sie, um ein bestimmtes Bild von uns zu vermitteln. Da beginnt man sich doch zu fragen, ob man überhaupt jemanden kennt.“

   Dieses Zitat bringt mich auch schon zu der nächsten Sache über die ich nachdachte nachdem ich mit dem Buch fertig war: Millionen Menschen benutzen tat täglich das Internet, benutzen verschiedene sozialen Netzwerke von denen man bei den meisten nicht mal seinen realen Namen und ein echtes Bild von sich benutzt, lernen sich gegenseitig kennen und sofort stellt sich bei mir die Frage: Wie kann man jemandem den man noch nie gesehen hat und dessen Namen man nicht kennt (ich meine selbst wenn jemand sagt er heißt Rüdiger, woher soll man denn wissen ob das denn stimmt?) vertrauen, geschweige denn einwilligen so jemanden zu treffen, außerhalb des Internets?
   Diese enorme Anonymität die uns das Internet bietet ist ein perfektes Werkzeug um sich ein neues „Ich“ zu erschaffen, jemand zu sein der man im realen Leben nicht sein kann oder Angst hat diese Seite von sich zu zeigen. Klingt doch eigentlich ganz nett, oder? Aber leider, wie wir alle wissen, bringt so was auch enorme Probleme mit sich. Cybermobbing und dessen ähnliches. Es ermöglicht einem auch Menschen aus aller Welt und allen alters kennen zu lernen was natürlich auch die Tore für Straftaten öffnen, wie zum Beispiel das ältere Personen sich als jemand junges ausgeben und sich dann mit jemand eines recht sehr jungen Alters treffen und es dann beispielsweise zum Missbrauch oder Mord kommen könnte. Natürlich wurde diese Möglichkeit in Die Rebellion der Maddie Freeman gleich ausgelöscht da selbst Dates usw. in der Digitalen Welt stattfinden.

   Die Charaktere sind sehr genau ausgearbeitet und glaubwürdig in dem was sie tun, wie sie sprechen und untereinander agieren. Man spürt förmlich diese Wandelung die Maddie im Laufe des Buches durchmacht, und die Liebesgeschichte (die übrigens nicht der Hauptpunkt der Geschichte ist!) ist genial, nicht dieses typische cheesy liebesding was man aus diversen anderen Büchern kennt die total unglaubwürdig und irreal sind, sondern natürlich, spannend und glaubwürdig.

   Alles in allem ist es ein absolut geniales Buch, genauso wie der Nachfolger „Maddie – Die Rebellion geht weiter“. Die Welt ist schockierend gut dargestellt, die Charaktere glaubhaft und natürlich, und die Geschichte spannend bis zur letzten Seite. Ein absolutes Muss für jeden Fan der Dystopischen Welten, Aktion reicher, interessanter und spannender Bücher.

   „Das Leben ist zu kurz um vielleicht zu sagen.“

                       Meine Bewertung: 5/5 Sternen

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